Das Unfallrisiko älterer Autofahrer
Das Unfallrisiko älterer Autofahrer wurde gerade vom Statistischen Bundesamt auf der Grundlage polizeilicher Unfallstatistiken untersucht. Das führte zu interessanten Erkenntnissen. Die allgemeine und pauschale Annahme, dass ältere Autofahrer häufiger in Unfälle verwickelt seien als jüngere Menschen erweist sich als unzutreffend.
Gepflegte Vorurteile
Die pauschale Aussage, dass ältere Menschen häufiger an Unfällen beteiligt sind als jüngere, ist ein Urteil, das sich im Straßenverkehr nicht widerspiegelt. Nur in einem Punkt ist eine deutliche Signifikanz zu ermitteln. Wenn ältere Autofahrer in Unfälle mit Personenschaden verwickelt sind, tragen sie häufiger die Hauptschuld als jüngere.
Ältere Autofahrer nicht häufiger in Unfälle verstrickt als jüngere
Betrachtet man die ältere Generation im Verhältnis prozentual zu jüngeren Generationen zeigt sich, dass ältere Verkehrsteilnehmer nicht häufiger in Unfälle verstrickt sind als jüngere. Das scheint überraschend und gegen alle pauschalen Annahmen, ist statistisch aber zutreffend und auch durchaus erklärbar. Ältere Menschen fahren signifikant weniger Auto als jüngere. Ab dem Rentenalter entfällt zum Beispiel der tägliche Weg zur Arbeit. Körperliche Einschränkungen kompensieren ältere Fahrer meist durch vorsichtiges und besonnenes Fahren. Das führt dazu, dass ältere Menschen weniger häufig Unfälle durch zu schnelles Fahren oder riskantes Überholen verursachen. Da zeigt die Statistik ein wesentlich höheres Risiko bei jüngeren Menschen. Menschen über 60 Jahren wählen häufig vertraute Fahrstrecken und sind häufig zu verkehrsärmeren Zeiten unterwegs. Signifikant auffällig sind dagegen bestimmte Risiken, die im Alter häufiger als Unfallursache auftreten können. Dazu gehört das Rückwärtsfahren, das Wenden und das Abbiegen nach links. Stellt man die erhöhten Risiken den geringeren Risiken gegenüber, so ergibt sich ein ausgewogenes Bild der Unfallhäufigkeit über die Generationen. Wer hätte das gedacht?