Cyber-Versicherungen nötiger denn je. Hacker-Angriffe nehmen ständig zu. Das Risiko wird oft falsch eingeschätzt.
Cyber-Versicherungen nötiger denn je. Die Bedrohungslage durch Cyber-Angriffe wird ständig größer. Ebenso wächst die Größe der verursachten Schäden pro Schadensfall. Aber die meisten Unternehmen unterschätzen die Gefahr, die von Angriffen aus den Internet ausgehen. Cyber-Versicherungen sind nötiger denn je. Ein Blick auf die Schadenssituation des Jahres 2022 gibt Aufschluss.
Viele Schäden, wenig Versicherte
Im Jahr 2022 lag die Zahl der versicherten Schadensfälle im Bereich Cyber-Kriminalität bei rund 2900. Die durchschnittliche Schadenhöhe je Versicherungsfall betrug ca. 42.000 €. Das ist die Spitze eines Eisbergs, denn die Zahl der zumindest bekannten Angriffe aus dem Internet für dieses Jahr lag bei rund 140.000. Und man lasse sich nicht durch die Größe der Schäden in der Darstellung des Durchschnitts täuschen, denn im Einzelfall bedroht die Kostenfalle der fehlenden Cyber-Versicherung die Existenz eines Unternehmens.
Der Schaden ist enorm
Die Schadenszenarien sind den meisten Unternehmen gar nicht bewusst. Es ist befremdlich, wenn nach dem morgentlichen Betreten des Unternehmens der Lichtschalter das einzige ist, was noch funktioniert, denn die Rechner des Unternehmens reagieren nicht mehr, bis auf dem Bildschirm wie von Geisterhand die Forderung nach einem Bitcoin-Lösegeld zur Freischaltung der Rechner erscheint. Schlimmer noch wäre es, wenn Unternehmensdaten, z.B. über die Kundenverbindungen, gestohlen wurden. Die werden meistens nämlich im Darknet verkauft. Datendiebstahl ist für Unternehmen aber so ziemlich der schlimmste Schadenfall. Da hilft dann auch das Know How des eigenen Administrators nicht mehr weiter. Spezialisten sind gefordert und eine Fülle von Maßnahmen werden nötig, aber die kosten.
Die Versicherungswirtschaft reagiert
Die Zunahme der Schäden und deren finanzielle Höhe brachte die Versicherer vorübergehend in Schwierigkeiten und aus der Cyber-Versicherung wurde ein teures Zuschussgeschäft für die Gesellschaften. 100% der Beitragseinnahmen standen 128% Ausgaben für Schadensregulierung gegenüber. Defizitär ist die Cyberversicherung so ein schlechtes Geschäftsmodell. Die Konsequenz waren Beitragserhöhungen, um dem rasanten Anstieg der Schadenskosten wieder hinreichende Beitragseinnahmen gegenüberzustellen. Die Risiken der Cyberkriminalität werden ständig größer, ebenso die Notwendigkeit, sich dagegen zu versichern.