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Elementarschaden-Versicherung: Pflicht oder Angebot – das Bild ist uneinheitlich

Elementarschaden-Versicherung für Gebäude ist ein absolutes Muss! Wer es bis heute immer noch nicht begriffen hat, dass der Klimawandel, dessen Existenz nun wahrlich nicht mehr zu bezweifeln ist, ein nicht mehr zu kalkulierendes Risiko darstellt, dem ist wohl nicht mehr „zu helfen“ – und das sollte dann im Schadensfall auch so sein. Auch der Staat versucht sich zu diesem Thema zu positionieren und denkt über zwei Alternativen des Verfahrens zur Absicherung nach.

Ein immer häufigeres Bild

Pflicht oder Angebot

In der Regel ist jedes Gebäude in der Bundesrepublik versichert, meistens gegen die Risiken Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Die Milliardenschäden, die in den letzten Jahren und auch im Jahr 2024 allein in Deutschland durch klimatisch bedingte Elementarereignisse entstanden sind, zeigen aber mittlerweile das größte Risiko. Dennoch sind viele Hausbesitzer dagegen immer noch nicht versichert. In vielen Fällen werden mittlerweile nicht mehr zutreffende Risikoeinschätzungen zu Grunde gelegt: ach, es wir mich schon nicht treffen, mein Haus steht ja am Berghang, da gibt es keine Überschwemmung. Diese Überzeugung gilt dann, bis die Geröll-Lawine vom Berg naht. Das war es dann. Die Szenarien sind beliebig variierbar. Tatsache: klimatisch bedingte Elementarereignisse sind örtlich nicht mehr kalkulierbar, auch wenn man immer noch Unterschiede bei den Gefahrenzonen erkennen kann. So stellt sich mittlerweile die Frage, ob eine Elementarschaden-Versicherung nicht doch besser Pflicht sein sollte. Immerhin rufen die Nicht-Versicherten nach einem Groß-Schaden-Ereignis in der Regel den Staat um finanzielle Hilfen an, ohne sich vorher selbst gekümmert zu haben.

Zwang oder Prävention

Die Franzosen haben dieses Problem auf ihre eigene Art geregelt. Während wir föderalistisch aufgestellt sind, wird Frankreich zentral von Paris aus regiert. Und die Regierung hat schon vor Jahren eine Pflicht zur Elementarversicherung eingeführt. Die ist übrigens recht günstig, da ja alle Hausbesitzer ihren Beitrag leisten müssen und verlangt von allen Versicherten den gleichen Beitrag. Das klingt einerseits sinnvoll, andererseits aber auch staatliche Anordnung. Ich persönlich habe mit staatlichen Zwangsmaßnahmen so meine Probleme. Warum soll die Regierung der Bevölkerung das Denken und Entscheiden abnehmen. Das hat ja beim Gebäude-Energie-Gesetz auch schon nicht gut funktioniert. Sinnvoll wäre ein verbindliches Angebot zur zusätzlichen Elementarschaden-Versicherung, dass jeder Gebäudeversicherte annehmen oder ablehnen kann. Lehnt er ab, hat er im Schadenfall aber auch kein Anrecht auf staatliche Unterstützung.

Die Verantwortung des Staates sehe ich vielmehr in der Prävention. Die Folgen von klimabedingten Schadenereignissen müssen durch staatliche Investitionen präventiv bekämpft werden, z.B. durch Ausweisung und Anlage von Flut-Ausgleichs-Flächen, zusätzlichem Deichbau und Deicherhöhungen. Da der Staat ja wir alle sind, wären wir alle als Gesellschaft durch Steuerzahlungen an der Finanzierung der Präventiv-Kosten beteiligt.